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6. Internationales Super 8 Filmfest 1988

1988 trat mit der Verfügbarkeit des Mediums Video der Super 8-Film als künstlerisches Ausdruckmittel immer mehr in den Hintergrund. Interfilm begann sich erstmals vorsichtig anderen Formaten zu öffnen.

Programm

  • Heartbreak Hotel
  • Evelyn geht zu Bett
  • Auswahlprogramm UdSSR
  • Sonderprogramm "Alte Kinder"
  • Frankie in Lumberton
  • Sonderprogramm "Schmelz Dahin"
  • Auswahlprogramm DDR
  • Open-Air-Veranstaltung im Naturtheater Hasenheide
  • Lange Nacht des Super-8-Films

Auswahlprogramm UdSSR

Die sowjetische Filmproduktion umfasst nicht nur den offiziellen Bereich, dessen Ergebnisse, dank Glasnost, in den letzten Jahren auf Filmfestspielen und in Retrospektiven zu sehen war. Außerhalb dieser staatlichen oder institutionsgefärderten Szene, existiert eine unabhängige und ungenannte. "CINE FANTOM"

Die überwiegend in Moskau oder Leningrad lebenden jungen Filmemacher arbeiten unter Bedingungen, die unserem No-Budget-Begriff Hohn sprechen. Das non plus ultra heißt dort nicht Geld, sondern Beziehungen. Alles, vom Material bis zur Schnittgelegenheit, wird irgendwie unter widrigen Umständen organisiert. Auch die Vorführräumlichkeiten sind improvisiert. Es gibt kein eigenes Kino, aber ein eigenes Wohnzimmer.

Diese wirkliche "Underground"-Situation schafft ihrer Natur nach einen engen Kontakt zwischen Filmen untereinander und Publikum, so daß sich ein Stil bildete, der in erster Linie inhaltlich verbindet. Thema vieler Filme ist die Auseinandersetzung mit dem alten und neuen Staat und seinen Möglichkeiten. Auf parodistisch - sarkastischer Art wird das Leben der sowjetischen Gesellschaft, oft in Form der Parabel überhöht, umgesetzt. Verbindendes und Trennendes wird so augenfällig.

Clubgründer und zugleich Archivar ist der in Moskau lebende Igor Aleinikow, der eine Auswahl sowjetischer Super 8, 16 mm und Videofilme zusammenstellte.