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Mate Devidze, ein 20-jähriger Rockmusiker, wurde während einer Demonstration festgenommen und beschuldigt, drei Polizeibeamte mit einem stabartigen Gegenstand angegriffen zu haben. Die Videoaufnahmen der Staatsanwaltschaft zeigen, wie Devidze einen Stock schwingt und die Beamten berührt, aber der Ablauf der Ereignisse und die Art der Berührung sind umstritten.

Mzia Amaghlobeli, eine bekannte Journalistin, wurde inhaftiert, weil sie einen Polizisten geschlagen hatte, der selbst sie zuvor misshandelt hatte. Nach einer Reihe von Demütigungen forderte das Regime von ihr, um Gnade zu bitten, um ihre Freiheit zu erhalten. Mzia weigerte sich und wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt. Derzeit ist sie für den Sacharow-Preis für geistige Freiheit nominiert.

Als Gründer der Student*innenbewegung „Daphioni“ spielte Tsetskhladze eine führende Rolle bei Demonstrationen und wurde zu einer zentralen Figur der Proteste. Nach seiner Festnahme durchsuchte die Polizei Tsetskhladzes Wohnung, ohne seinen Anwalt dabei zuzulassen – ein klarer Verstoß gegen georgisches Recht. Dies ist besonders bedeutsam, da Tsetskhladze behauptet, dass die im Durchsuchungsbericht aufgeführten Gegenstände nicht ihm gehören. Die Staatsanwaltschaft argumentiert, dass er ein Organisator extremistischer Gruppen war. Ihr Hauptbeweis ist ein Video, in dem er über den Bau von Barrikaden und Verteidigungstaktiken spricht. Dieses Filmmaterial, das ursprünglich von Daphioni selbst geteilt wurde, wurde von den Behörden als Aufruf zur Gewalt umgedeutet.

Gorgadze, ein Student und bekannter Fußballfan, wurde beschuldigt, organisierte Gewalt geplant und Sprengstoff vorbereitet zu haben. Während der Gerichtsverhandlung wurden keine eindeutigen Beweise vorgelegt. Trotzdem verurteilte ihn der Richter zu zwei Jahren Haft.

Insaf, der aus einem aserbaidschanischen Dorf stammt und kein Georgisch spricht, nahm an einer Großdemonstration in Tiflis teil und wurde wegen angeblicher Planung von Gewalttaten mit Student*innen der Staatlichen Universität Tiflis verhaftet – Menschen, die er zuvor noch nie getroffen hatte. Der einzige vorgelegte Beweis war ein Video, das Insaf zeigte, wie er einen Gegenstand in Richtung Polizisten warf. Obwohl niemand verletzt und kein Eigentum beschädigt wurde, wurde er zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Infolgedessen lebt nun die gesamte aserbaidschanische Gemeinschaft in seinem Dorf in Angst.

Irakli Qerashvili, ein 30-jähriger plastischer Chirurg und freiwilliger Blutspender, leistete während pro-europäischer Proteste medizinische Hilfe für verletzte Demonstrant*innen. Er wurde wegen Beteiligung an Gruppengewalt angeklagt. Der einzige Beweis gegen ihn ist ein einziges Foto, das aus allgemeinen Protestaufnahmen stammt und zu seiner Identifizierung verwendet wurde. Laut seinem Anwalt beweist dies lediglich, dass Qerashvili bei den Protesten anwesend war. Dennoch befand ihn der Richter der Beteiligung an Gewalttaten für schuldig und verurteilte ihn zu zwei Jahren Haft.

Giorgi Akhobadze, ein 43-jähriger Anästhesist und Rheumatologe, wurde plötzlich wegen Drogenbesitzes verhaftet. Er hatte Demonstrant*innen aktiv medizinisch beraten. Während seiner Untersuchungshaft starb seine Mutter aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung. Nach neun Monaten Haft wurde Akhobadze für unschuldig befunden und freigelassen. Dabei stellte sich heraus, dass Dutzende von Polizeibeamten falsche Aussagen zu den Drogenvorwürfen gemacht hatten.

Giorgi Mindadze, ein 21-jähriger Medizinstudent, wurde am 1. Dezember in der Gemeinde Mzcheta festgenommen, als er mit seiner Mutter das Haus seines Cousins besuchte. Die Staatsanwaltschaft legte ein Foto vor, auf dem er Feuerwerkskörper in der Hand hält, sowie die Aussage eines Polizeibeamten, der behauptete, dass die von Mindadze geworfenen Feuerwerkskörper ihn verletzt hätten. Laut dem Anwalt gibt es keine bestätigenden Beweise – auch nicht im Verhörprotokoll –, dass die Pyrotechnik den Beamten getroffen hat oder in welche Richtung sie abgefeuert wurde. Darüber hinaus hat der Ermittler dem Gericht falsche Angaben zum Ort der Festnahme gemacht.

Katamadze ist ein Anführer und Aktivist der türkisch-georgischen Gemeinschaft, der seit 2012 in Georgien lebt. Der 57-Jährige, der als „Fahnenträger von Batumi“ bekannt ist, weil er bei Protestkundgebungen stets die georgische Flagge mit sich führt, kämpft seit langem um die georgische Staatsbürgerschaft, wurde jedoch wiederholt abgelehnt. Die Behörden führten das Einwanderungsgesetz als Grund für seine Inhaftierung an und erklärten, Katamadze habe kein gesetzliches Recht, sich in Georgien aufzuhalten. Später wurde er in die Türkei abgeschoben, wo er wegen seiner angeblichen Verbindungen zur Gülen-Bewegung verfolgt wird.

Die russische Dissidentin Anastasia Zinovkina suchte in Georgien Zuflucht, nachdem sie in ihrem Heimatland verfolgt worden war. Sie nahm an Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine teil. Während der pro-europäischen Proteste verteilte sie Kaffee und Tee, bevor sie von maskierten Polizisten entführt wurde. Nach eigenen Angaben wurde sie während ihrer Haft Opfer sexualisierter Gewalt. Zusammen mit ihrem Freund wurde sie wegen Drogenbesitzes zu neun Jahren Haft verurteilt.