Otto Banovits' Kurzfilm Dark Chamber basiert auf dem wahren Ereignis, als 71 illegale Flüchtlinge tragischerweise an einem Grenzübergang irgendwo in Europa in einem Lastwagen gefangen starben. Der Film gibt nicht die genauen Lokalität an, er arbeitet an der Grenze zwischen einem traditionellen Film und einer Installationsarbeit und verwendet das Konzept der Camera Obscura, um eine indirekte Darstellung des Ereignisses zu erzeugen.
Die Videoinstallation ist vom Donnerstag, den 22. November bis Sonntag, den 25. November, zwischen 18 und 20 Uhr alle 15 Minuten in einem Container vor dem Roten Salon an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg Platz zu sehen.
Der Kurzfilm wird auch gezeigt im Internationalen Wettbewerb IC 09 - Confrontations – On the other side
Meine erste Idee war es, eine indirekte filmische Repräsentation zu verwenden, um das ansonsten Nichtübertragbare zu kommunizieren. Als Filmemacher habe ich versucht, die Bildsprache, die das Kino besitzt, anzuwenden, indem ich nichts explizit gezeigt habe, sondern vielmehr Vorschläge gemacht habe. Meine Motivation war es, über dieses globale Thema der Emigration zu sprechen, mit dem wir uns gemeinsam auseinandersetzen, aber da das Thema sehr frisch und sensibel ist, mußte ich das "Wie" finden, um die Wahrheit zu vermitteln. Ich bezweifle die Aussage, dass: "Kunst kann alles tun, solange Kunst nichts tut". Meiner Meinung nach ist es unsere Pflicht, diese Fragen zu stellen und mit Hilfe der Kunst dem Betrachter einen intimeren und tieferen Einblick in das Problem zu geben. Der Film bietet durch seine Einfachheit und Länge einen Raum für Perspektive und Reflexion. Mit den Winkeln spielen, von wo/wie wir dieses Thema sehen - was darauf hindeutet, dass es sich um eine subjektive Perspektive handelt, wie wir die Dinge sehen - vor allem, wie wir Europäer auf dieses sehr aktuelle und reale Thema reagieren. Für mich ist das Kino ein nicht-dialogisches Medium. Deshalb nutze ich nur die Klanglandschaft, um meine Botschaft weiterzugeben. Ich glaube, dass die beste Präsentation der Arbeit darin besteht, den Film in einem Container zu zeigen. Wo ein Projektor die Idee der Camera Obscura repliziert. Der Container sollte die genauen Abmessungen eines 7,5-Tonnen-LKWs haben, in dem die Flüchtlinge gefunden wurden. Die Zuschauer müssen den Raum betreten und den Film dort sehen, also physisch nachleben und ein ähnliches Erlebnis wie die Flüchtlinge haben.