Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Kunstschaffende,
liebe Kinder und liebe Jugendliche hier im Saal,
die Klasse 1b der Spartacus – Grundschule hier im Friedrichshain hat die ehrenwerte und verantwortungsvolle Aufgabe übernommen aus dem Wettbewerbsprogramm für die Altersklassen 4+ sowie 6+ den besten Kurzfilm zu küren.
Wir bedanken uns recht herzlich beim KUKI – Team für das Vertrauen, die gute Vorbereitung und das wunderbare Festival an dem wir als Klasse zum ersten Mal teilnehmen durften.
Dies war für uns eine große Herausforderung, denn es bedeutete, aus sieben wunderbaren Filmen am Montag UND fünf ebenso einzigartigen Filmen am Dienstag
DEN EINEN bedeutenden Film herauszufiltern, der zum Gewinnerfilm gekürt wird.
Alle gezeigten Filme haben uns angesprochen, beschäftigt und beeindruckt.
Letztendlich kam aus jedem der zwei Programme ein Film in unsere engere Wahl,
beides bezaubernde Kinderfilme, die durch ihre Kreativität und Tiefe unsere Herzen berührten.
Aus dem Programm KUKI ab 4 möchten wir einen Film lobend erwähnen: Battery Mommy von Seungbae Jeon!
Er zeichnete sich mit unglaublicher Liebe zu den allerkleinsten Details aus und wir erinnerten uns an unsere schöne Kita-Zeit zurück. Doch der Film zeigte, ich zitiere: „Schönheit und Gefahr gleichzeitig“, denn in der wundervollen Kulisse mit ihren stofflichen Figuren entstand aus einem kleinen Kurzschluss ein gefährliches Feuer im Schlafraum der Kinder. Nur unter größter Anstrengung und unter eigener Gefahr gelang es der Batterie-Mama Alarm zu schlagen und die schlafenden Kinder zu retten.
(An dieser Stelle möchten ich im Namen meiner Schulklasse allen Erzieherinnen und Erziehern zurufen: Lasst die schlafenden Kinder nicht allein!)
Unseren Gewinnerfilm fanden wir dann im Programm KUKI ab 6.
Dieser Film hat uns durch und durch fasziniert, denn er vermittelt uns eine wichtige Botschaft:
Geh deinen Träumen nach, auch wenn sie dir noch so fantastisch vorkommen.
Gib nicht auf, auch wenn dir Hindernisse den Weg versperren!
Wunderschöne Bilder nahmen uns sofort gefangen. Große, eindringliche Augen, sanfter Wind im Haar und eine zarte Mimik ließen uns sofort mitfühlen, denn eine kleine Spinne träumt nicht nur davon, den Mond mit Spinnenseide zu fangen, sondern sie begibt sich auch mutig auf eine abenteuerliche Reise.
Leuchtende Glühwürmchen geben Starthilfe und Hoffnung, ein riesengroßer, heranrollender Reifen bringt Gefahr und lässt uns erstarren. Doch jetzt geht es erst richtig los.
Die kreative Umsetzung der Geschichte, einschließlich einer abenteuerlichen Klettertour, einem Absturz und Temis unbeirrbare Entschlossenheit trotz aller Gefahren mutig weiterzumachen, hat uns tief berührt.
Die Geschichte lehrt uns, dass Träume nicht immer auf herkömmliche Weise erreicht werden, aber mit Hartnäckigkeit und unerschütterlichem Glauben können sie dennoch wahr werden.
Einen herzlichen Glückwunsch an die talentierten Filmschaffenden!
Möge eure Inspiration weiterhin leuchten und die Welt der Kinder mit solch wunderbaren Geschichten erhellen!
Einen großen Applaus für unseren Gewinnerfilm: Swing to the moon von Nadine De Boer / Vincent Levrero / Marie Bordessoule / Elisa Drique / Solenne Moreau / Adriana Bouissie / Chloé Lauzu!
Lobend erwähnen möchten wir einen Film, der in unserer Klasse sehr unterschiedlich aufgenommen wurde. Einige fanden ihn toll, andere haben ihn nicht verstanden. Der Film führte hitzigen Diskussionen zum Inhalt, bei dem wir uns beim Thema nicht einig waren.
War es ein Kampf gegen die Dunkelheit oder Depressionen? Oder ging es um Freundschaft und Zusammenhalt? Der Film lässt viel Raum für Vermutungen, aber regt auch zu intensiven Diskussionen an. Natürlich hat uns die Animation gefallen, da waren wir uns einig.
Unsere lobende Erwähnung geht an den schottischen Beitrag: Shackle von Ainslie Henderson!
Unser Gewinnerfilm hat ein ernstes und für uns realistisches Thema auf eine berührende und zugleich lustige Weise erzählt. Die Geschichte hat uns auch persönlich sehr berührt, da auch in unser Klasse Kinder von diesem Thema betroffen sind. Die Regisseurin hat eine Balance zwischen traurigen und lustigen Momenten gefunden. Wir fanden es beeindruckend, dass der Film in nur vier Tagen mit einem 7-jährigen Kind gedreht wurde. Wir denken, dass dieser Kurzfilm ein tolles Beispiel dafür ist, wie man ein ernstes Thema auf eine unterhaltsame Weise darstellen kann.
Der Preis für den besten Kurzfilm geht an den thailändischen Beitrag: Young People, Old People, & Nothing in Between von Parida Tantiwasadakran!
Dieser Film konnte überzeugen mit seinem rohen, originellen Stil und der simplizistischen Darstellung der Charaktere. Auf eine einfach aber eindringliche Weise, konnten viele Gefühle vermittelt werden. Es war eine herzerwärmende Geschichte, die die Veränderung er Lebenssituation einer Person in positive darstellt. Obwohl die Musik gegenteilig zur Darstellung des Hauptcharakters war, entstand eine gelungene Kombination daraus. Somit geht unsere Special Mention an My name is Edgar and I have a cow von Filip Diviak!
Bei unserem 1. Platz handelt es sich um einen Film, der einen schockierenden Vorfall aufgegriffen hat, den viele als eher traurig, sensibel und dramatisch auffassen würden. Jedoch hat dr Film das Thema perfekt umgesetzt und dies durch seine ironische, unerwartete Art erreicht.
Die Musik und äußerst gut getroffene Kameraführung, führten gemeinsam mit der Umsetzung der Handlung zu einem beeindruckenden Spannungsaufbau. Im Film vereinen sich Horror und Ironie zu einem hervorragenden Duo und somit ergibt sich ein äußerst gelungenes Gesamtbild. Deswegen geht unser 1. Platz ganz klar an Chat Mort von Annie-Claude Caron & Danick Audet!
Lobende Erwähnung:
Was wir am KUKI lieben, ist, dass es selbstverständlich seinem Publikum zuhört, es genau anschaut und ihm einen Platz einräumt: bei der Programmierung, bei der Umsetzung zu diesen tollen Vorstellungen, bei den Filminhalten. Sie ernst zu nehmen und ihnen eine Stimme zu geben, ist heutzutage wichtiger denn je. Besonders dort, wo sie die meiste Zeit des Tages verbringen, in der Schule, besonders denen, aus Communitys, die sonst weniger Gehör finden. Wir haben einen Kurzfilm gesehen, der das auch macht: er lässt die Kinder und Jugendlichen selbst erzählen, bespricht in einem authentischen Erzählstil die Probleme ihrer Rassismuserfahrungen und ihrer gesellschaftlichen Benachteiligung und lässt sie selbstbestimmt und empowert einen eigenen Weg suchen. Das finden wir wichtig!
Deshalb geht die lobende Erwähnung der Deutschen Film- und Medienbewertung an die Produktion Wie ein Wald von Zara Demet Altan und an Kasimira.
Gewinner:
Sanft und doch mit brutaler Ehrlichkeit porträtiert unser Gewinnerfilm die Realität der Beziehungen zweier Heranwachsender. Er sagt nicht zu viel, sondern genau richtig viel, um uns in einem geschützten Raum mitzunehmen und mitfühlen zu lassen. Mit-herauszufinden, wie man sich füreinander Kraft und Mut geben kann, um das zu leben, was man spürt, um auszubrechen aus bestehenden Strukturen; und zu spüren, wie sich Freundschaft, Liebesbeziehungen, Queerness und noch so viel mehr auf dem spanischen Land anfühlen. Der diesjährige KUKI-Sonderpreis der Deutschen Film- und Medienbewertung geht an die deutsch-spanische Produktion Catorce von Daniel Sánchez López.