5. - 10. November 2019
Besucherrekord und gute Laune! interfilm ist glücklich, 23.000 Besucher für die 450 Kurzfilme in den 60 Programmen der 35. Festivalausgabe begeistert zu haben. Über 1000 Interessierte sahen die sechs Programme zu "30 Jahre Friedliche Revolution - Mauerfall" und KUKI für Kids beglückte 9000 Kinder und Jugendliche. Toll, dass die Großveranstaltungen im großen Saal der Volksbühne - Eröffnung, "Eject" und "Sound & Vision" - ausverkauft waren und ebenso "Virtual Reality" im Kuppelsaal des Zeiss Großplanetariums wie auch die Preisverleihung und ganz viele Programme in kleineren und größeren Kinosälen.
Die Stimmung war wirklich großartig. 500 Akkreditierte sorgten für produktiven Austausch und internationalen Flair. In den sechs Festivaltagen konnte man erleben, was es bedeutet, erfolgreich ein Festival zu veranstalten. Festival bedeutet Fest! Die Filme wurden gefeiert und die anwesenden Filmemacher waren als die Stars der Woche untereinander inspiriert und auch vom Team umgarnt. Festival-Partner hatten Spaß, Berliner konnten in den wunderbaren Kurzfilmwelten in neue Wirklichkeitshorizonte eintauchen und auch die Kinos in mehreren Berliner Stadtteilen erfreuten sich am außergewöhnlichen Kick des Kurzen.
Welch tolles Team! Schon in den wochenlangen Anstrengungen der Festivalvorbereitungen, wenn alle am Ende ihrer Kräfte sind, zeigte sich, was Festival bedeutet: Zusammenstehen. Und dann, wenn es los geht, wird alles zum Rausch: Filme, Filmemacher, Gespräche, Inspirationen, Gemeinschaft und gnadenloser Orga-Druck verschmelzen zu einem intensiven Erlebnis gemeinsam mit den Filmschaffenden und den Besuchern. Plötzlich wird alles eins. Und wenn nun betont werden kann, dass das interfilm-Team 2019 mal wieder ein Dream-Team war, so darf man dennoch fragen, ob dies jenseits von intern mittelmäßiger Bezahlung oder gar Freiwilligkeit auch extern gewürdigt wird. Und man kann - auch mit Grüßen an all die vielen kleineren Festivals - als Antwort nur ein säuerliches Jein geben. Unseren Partnern ein großes Dank! Doch zwischen Logo-Phobie, Presse-Ignoranz und Förderskepsis klafft die Lücke der 18-Uhr-Stechzeit-Normalität und die der 18-Uhr-Plus-Event-Vorbereitungszeit. Und nur wer dann wirklich dabei war beim Event, wird bestätigen können, dass es klasse war. Theoretisch sind Festivals ein Luxus im Wurmfortsatz des Neokapitals, ganz praktisch freilich sind sie genau das pulsierende Leben, von dem so gerne die Rede ist, wenn prominent und unter Leid die sogenannte Wirklichkeit mit all ihrer Vielfalt gerettet werden soll.
Es gab auch wieder Partys. Sie waren wild und schön. Und wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Festivalausgabe. Zumal wir wissen, dass wir die Möglichkeit haben, mit all den Kurzfilmen den Keil zwischen gesellschaftsneurotischen Entwicklungen und Menschlichkeit pflocken zu können. - Sei Teil der Bewegung!