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39. Internationales Kurzfilmfestival Berlin 2023

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14. - 19. November 2022

Vom 14. bis 19. November 2023 zeigt INTERFILM 39 über 300 Kurzfilme in 50 Wettbewerbs- und Spezialprogrammen aus über 60 Ländern an 10 Berliner Spielorten. 20 Kurator*innen <-- kreierten in den Teams der verschiedenen Sektionen unterhaltsame, anspruchsvolle und kontroverse Programme zwischen gesellschaftlicher Bestandsaufnahme, filmischem Befreiungsschlag und purer Lust am Kino.

*Andere* Perspektiven im Kurzfilm

Nicht-weiße und queere Perspektiven im Kurzfilm sind ein Schwerpunkt des Programms der 39. Ausgabe von INTERFILM.

Der Deutsche Wettbewerb legt das Augenmerk auf Fragen sozialer Gerechtigkeit, kultureller Zugehörigkeit und persönlicher Identitätsfindung. Die drei Programme beschäftigen sich mit Geschichten von BIPOC, von Migrant*innen, von Geflüchteten und von Kindern der ehemaligen DDR, von queeren Menschen, FLINTA* und allen, die täglich um Sichtbarkeit und gesellschaftliche Teilhabe kämpfen müssen.

Im "Focus On: Das *andere* deutsche Kino" werden Othering, Stereotypen und dominante Narrative auf den Kopf gestellt - mit Diversität als Normalität, subversiv-empowernden Geschichten und nuancierten Figuren von und mit BIPOC-Personen. Drei Programme widmen sich queerer (Selbst)Liebe in der asiatisch-diasporischen queeren Community, Coming-of-Age-Geschichten von Kindern und jungen Erwachsenen of Color, sowie der widerständigen Praxis des Erinnerns, und dem würdigen Gedenken an die Opfer und Überlebenden des Holocausts sowie rassistischer Gewalt in Deutschland. Kuration: Canan Turan.

Nicht-weiße Perspektiven im Kurzfilm außerhalb Deutschlands thematisieren zwei Spezialprogramme: “Spotlight: Uganda” rückt die Produktivität und Kreativität der ugandischen Filmszene in den Fokus - Kuration: Ali Musoke und Patience Katushabe, während “From Afghanistan to Exile” den Blick auf das Kurzfilmschaffen afghanischer Filmemacher*innen richtet und dabei afghanische Produktionen genauso wie Werke der diasporischen Community präsentiert - eine Kooperation mit dem Goethe-Institut im Exil. Kuration: Zamarin Wahdat.

Im InterForum, der Plattform für Diskussion und Wissensaustausch, treffen konzeptionelle und technische Aspekte des Filmschaffens auf gesellschaftlich relevante und politische Inhalte. Und selbstverständlich schlagen sich die Themen des Festivals auch hier nieder: Mit "The Lighting / What About Skin Tones? Opening the Black Box of Lighting” wird der inhärente rassistische Bias von Film- und Lichttechnik thematisiert, während “Ugandan Cinema Unveiled: Spotlight on Stories, Experiences and Struggles” die spezifischen Produktionsbedingungen in Uganda betrachtet.

Für Kurator*innen bietet das InterForum den Workshop “Doing Curatorial Justice” an. Welche Handlungsmöglichkeiten haben Kurator*innen und andere Festivalmitarbeitende, um neue Konzepte und Praktiken von ethischer Repräsentation, Gerechtigkeit und Verantwortlichkeit auf Filmfestivals zu schaffen? Das Panel “Beyond a Submission to the Norm” schließt direkt an die Programme der “Focus On”-Sektion an und diskutiert die (Nicht-)Präsenz von BIPOC-Perspektiven, -Geschichten und -Ästhetiken auf Festivals. Benita Bailey’s Präsentation ihres Projekts “#YELLIT from the Mountain” schließlich widmet sich der Sichtbarmachung von BIPOC-Künstler*innen im aktuellen Kulturbetrieb.

*Andere* Perspektiven finden sich festivalübergreifend auch in Wettbewerben, Spezialprogrammen und Events. Der European Short Film Audience Award bietet in zehn Filmen von zehn europäischen Kurzfilmfestivals einen breiten Blick auf das Leben in Europa, "Queer Fever"  feiert queeres Leben in allen seinen Facetten und "Reality Bites" belegt, dass es mit Perspektive und Wahrheit alles andere als einfach ist.