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4. Internationales Super 8 Filmfestival 1986

1986 wurden neben Sonderprogrammen aus Argentinien und den Philippinen auch Super 8-Filme aus der DDR gezeigt, die unter Schwierigkeiten aus dem Land geschmuggelt werden mußten.

Jemand schließt für Sekunden die Augen. Als er sie wieder aufmacht, sieht er, dass sich auf der Straße vor seinem Fenster nichts verändert hat. Er erschrickt. (W. Wenders) Nein, keine Angst!

So ist es nicht um die Super-8-Filmproduktion bestellt. Eher im Gegenteil. Die Mehrzahl der Filmemacher arbeitet immer noch nach dem Motto 'es werde Licht'. So merkt man also dem Super 8-Film nicht die Krise an, die dem kommerziellen Film nachgesagt wird - oder kann man sie hier nur besser kaschieren?

Da Super 8-Filmemacher meist die hergebrachten Regeln der Filmsprache nicht anerkennen wollen, sind uns(Betrachtern) neue Erfahrungen und Eindrücke auf jeden Fall sicher.

Jedoch eine Einschätzung oder gar eine Tendenz im Super 8-Filmschaffen feststellen zu wollen, fällt in diesem Jahr schwerer als in den vergangenen.

Was auffällt ist, dass eine Reihe von Super 8-Schaffenden mit anderen Formaten liebäugelt, auch Blow ups sind inzwischen gängig (wohl wegen der besseren Vertriebsmöglichkeiten) und schließlich steigt die Videoproduktion auch unter Super-8-Filmern.

Das INTERFILM IV keine Sektion für Video hat, mag manchem als Purismus erscheinen. Jedenfalls zeigen die Vielzahl von Video-Magazinen (z.B. Infermental und Axis) an, dass sich auf diesem Sektor einiges tut. Trotzdem sind die Veranstalter der Meinung, dass im Medium Super 8-Film auch weiterhin genügend Substanz steckt, um ein eigenes Festivalprogramm sinnvoll fällen zu können. Doch nun zum Festival, das nun zum vierten mal in Berlin stattfindet.

Die Veranstalter von INTERFILM IV (A.B. ART E.V. in Zusammenarbeit mit den FREUNDEN DER DEUTSCHEN KINEMATHEK und dem Team des XENON-KINOS) freuen sich, ein wirklich internationales Programm präsentieren zu können.

Von Südamerika bis Japan, von Ungarn bis Skandinavien, von Weiterstadt bis Melbourne wurde die Ausschreibung zum Fest beachtet und wurden uns unzählige Filme zugesandt. Auswahl tat Not. Und wie immer wird sie manchen unverständlich erscheinen (wieso der Film, meiner ist doch viel besser?!). Natürlich war es eine subjektive Auswahl der Juroren, die sich vor allem auf ihre Erfahrungen als Kino-, Festival und z.T. auch Filmemacher bezieht. Vielleicht deshalb und auch wegen der Vielzahl der Filme war die Auswahl ein wenig härter als im vergangenen Jahr. Auf jeden Fall sollte die Nichtberücksichtigung eines Filmes den Filmemacher nicht entmutigen.

Zum Schluss wünschen die Organisatoren allen Besuchern und beteiligten Filmemachern viel Spaß beim Betrachten der Filme und Performances und sich selbst ein gutes Gelingen des Festivals!