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interfilm 2019

EV 08 DUO SZAZA: POLANSKI Shorts & Live Music


Als es in den 1950er und 60er Jahren zu tauen und der Jazz in Polen wie in keinem anderen osteuropäischen Land zu blühen begann, waren schnell auch viele Filmemacher von der Musik infizierte. Unter ihnen Roman Polanski, der noch als Student an der Filmhochschule Lodz für einige seiner zwischen 1958 und 1962 entstandenen Kurzfilme wie “Two Men and the Wardrobe” (1958) „Mammals“ (1962) mit dem damaligen Stern am polnischen Jazzhimmel Krzysztof Komeda zusammenarbeitete. Dessen Auftritt beim neugegründeten Musikfestival Sopot wurde zur Geburtsstunde des Polski Jazz. Mit seinen voller Leichtigkeit verspielt lyrischen und zugleich melancholischen Stücken prägte er die teils surrealen, verstörenden Welten in Polanskis Frühwerk, das wie Komedas Musik selbst in der Lage ist im lockeren Schritt entlang der Schwelle zwischen dem Düsteren und dem Komödiantischen zu spazieren. Es entstand eine Kooperation, die viele Jahre bis zu „Rosmaries Baby“ und Komedas viel zu frühem Tod wesentlicher Bestandteil von Polanskis Kino bleiben sollte.

Das Duo SzaZa der Multiinstrumentalisten Paweł Szamburski und Patryk Zakrocki begibt sich mit Klarinetten, Geige, analogen Loopstationen und der Interaktion mit dem Publikum auf die Spuren der Zusammenarbeit Komedas und Polanskis. Interessiert an Gegensätzen, deren Aufhebung und Aussetzung und dem Ziel die Bühne als auch das Publikum von Erwartungen zu befreien, verknüpfen sie Lärm und Stille, Disziplin und Gedankenlosigkeit in ihrem Spiel, das Polanskis Kurzfilme noch einmal völlig neu in der Zeit verortet.

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