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interfilm 2020

PL 04 New Polish Shorts - Turning the Tables


Wie kaum ein anderes Kino reagiert der polnische Film in Wellenbewegungen auf gesellschaftliche und politische Entwicklungen oder bringt unabhängig von diesen Strömungen hervor, die als filmische Bearbeitungen des Unterbewussten verstanden werden können. Mit dem „Kino der moralischen Unruhe“ verliehen Krzysztof Kieślowski und andere Filmemacher in den 1970er und 80er Jahren einer Handlungsohnmacht Ausdruck, die das Resultat eines unmoralischen politischen Systems war, dem nichts entgegen gesetzt werden konnte. Mehr als 30 Jahre später spülen die aktuellen Kurzfilme ähnliche Gefühlslagen an die Oberfläche. So ist es kein Wunder, dass heutige Filmemacher*innen erneut eine Unruhe aufgreifen. Sie spüren im Verborgen Liegendem nach und befragen es und begleiten von ihrer Lebenswelt losgelöste Protagonist*innen – häufig im Stil eines neuen magischen Realismus.